Viel Raum bei wenig Platz

Skoda Roomster Klappbett

Der Camper für große Leute mit kleinem Budget. Dies ist ein leicht selbst-baubares, zusammenklappbares Bett für den Skoda Roomster, bei dem man gut an den Stauraum im Kofferraum unter dem Bett kommt, da der Heckteil hochgeklappt werden kann. Ausgeklappt bietet es mit 194 cm Liegelänge auch großen Menschen guten Schlaf. Zusammengeklappt kann die Rückbank aufgestellt werden, sodass Rückbank und Klappbett im Alltag immer im Fahrzeug bleiben können. Will man das Bett doch herausnehmen, ist das bei nur 24 kg Gewicht noch gut möglich. Die Materialkosten sind gering, und die Konstruktion erfordert keine besonderen handwerklichen Kenntnisse. Die Platten kann man sich direkt im Baumarkt zusägen lassen (Skizzen mit Abmessungen sind weiter unten), und für alles Weitere reicht ein Akkuschrauber und ein Fuchsschwanz (=Handsäge) bzw. eine Stichsäge (für die bequemen Leute).

Verwendung in der Praxis

fertig

So sieht es im ausgezogenen, sozusagen Schlaf-fertigen Zustand aus. Die Liegefläche ist 194x100 cm. Die hinteren Sitze sind umgeklappt, die vorderen Sitze ganz nach vorne geschoben. Hinten passt das Bett genau zwischen die Radkästen. Weiter vorne, dort wo die hinteren Türen sind, ist an der Seite ein Spalt, durch den man greifen kann, um an Gepäck unter dem Bett zu kommen.

Klappe oben

Die Liegefläche im Kofferraumbereich lässt sich hochklappen. So kommt man bequem an diesen Stauraum unter dem Bett. Kisten bis 30 cm Höhe passen darunter, also auch übliche Getränkekisten.

als Bett

Zusammengeklappt, mit Rückbank aufrecht (Im Bild nur rechts teilweise umgeklappt). In diesem Zustand kann man fahren und 5 Personen befördern. Die Rückbank kann in ihrer normalen Position bleiben, sodass man auch hinten noch bequem sitzt. Eine Klappmatratze passt noch oben darauf.

als Bett

Zum Aufklappen schiebt man die Vordersitze nach vorne, klappt die Rückbank um, stellt die Doppel-T-Stütze (das 'Gestell') hinter die Vordersitze und klappt die beiden oberen Bretter nach vorne.

als Bett

Auf der Stütze ist oben auf jeder Seite ein Zapfen, der in ein Loch auf der Unterseite der Platte gehört, sodass die Stütze nicht umfallen kann (Details weiter unten). Hinter den Vordersitzen ist unter dem Bett etwas Stauraum. Da zur Türe etwas Platz ist, kommt man von oben hin und kann dort kleinere Gegenstände ablegen, an die man während dem Liegen herankommen will, wie Buch, Trinkflasche o.ä. Die Länge der Stützen ist genau so bemessen, dass die Platte auf der Rückbank aufliegt.

ausgebaut

Ist es doch einmal notwendig, das Bett herauszunehmen, kann man das problemlos ohne Werkzeug machen. So zusammen geklappt hat es das 'Packmaß' 100 x 84 x 34 cm. Die Stütze passt darunter (nicht sichtbar).

Beschreibungen zum selbst Bauen

Material

Hauptsächliches Material ist 12 mm Sperrholz. Für die oberen Flächen wird bei diesen Bildern das recht stabile und hochwertige Birkensperrholz (Multiplex) verwendet. Für die Seitenteile des Kastens das etwas günstigere, aber weniger stabile Pappelsperrholz. Weniger als 12 mm Plattenstärke ergibt Probleme beim Verschrauben, und für die obere Fläche ist 12 mm aus Stabilitätsgründen auch notwendig. Will man sparen, kann man durchgehend Kiefernsperrholz (ebenfalls in mind. 12 mm) verwenden, das ähnliche Festigkeitswerte wie Birke hat, aber den Nachteil, sich stärker zu verziehen. Wenn das nicht stört, kann man das machen.

Weniger zu empfehlen sind bei dieser und ähnlichen Konstruktionen die zwar sehr günstigen, aber weniger stabilen und recht schweren OSB-Platten. Man könnte sie zwar verwenden, wenn man sie in mindestens 19 mm nimmt, allerdings wird dann die ganze Konstruktion etwas doppelt so schwer, und damit recht unhandlich. Dann besser Kiefer verwenden.

Weiterhin braucht man noch ein paar Dachlatten, 3 Stangenscharniere (Klavierbänder) mit jeweils 900 mm Länge, einige Metallwinkel, und Schrauben: Für die Stangenscharniere 3x12 Senkkopf, für die Metallwinkel 4x12 Halbrundkopf, und zum Fixieren der Verstärkungsleisten beim Leimen entweder eine große Zahl an Zwingen (die aber nicht jeder hat) oder was halt gerade herumliegt und nicht so lang ist, dass es an der anderen Seite wieder herauskommt.

Als Matratze benötigt man eine Klappmatratze mit 1m Breite. Eine feste (nicht-klappbare) ist zu lang, um mit dem Roomster noch fahren zu können, da man um das Bett ausklappen zu können, die Vordersitze ganz nach vorne schieben muss. Ein Roomster ist halt doch nur 4,20 m lang.

Genaue Abmessungen sind in den Skizzen als PDF zum Ausdrucken, aber auch hier in den Bildern.

Stütze Bild

Die Stütze besteht aus billigen Dachlatten, die der Optik und der Haptik halber gehobelt wurden. Die Maße sollte man aus der Skizzen nebenan nehmen. Die Dreiecke zur Verstärkung sind aufgeleimt.

Stütze Skizze

Die genauen Abmessungen der endgültigen Stütze. Das Bild stimmt nicht genau überein, da nachdem das Bild gemacht wurde, die Stütze noch seitlich etwas abgesägt wurde, damit sie unter die Kiste passt. Man nehme die Abmessungen aus dieser Skizze.

Stütze Dübel

Sehr wichtig sind die Zapfen oben (oben links im Bild), die die Stütze vor dem Umfallen schützen. An der Gegenseite, also an der Unterseite des Bett-Brettes, muss auf jeder Seite ein Loch, mit mindestens gleichem Durchmesser (oder minimal mehr) sein.

Stütze Loch

Um die Positionen der Löcher zu finden, deren Abstand genau passen muss, kann man die fertige Stütze hinstellen und von oben mit der Faust oder einem Hammer auf das Brett drauf hauen (falls Hammer bitte auf der Oberseite etwas unterlegen). Man sieht dann auf der Unterseite der Platte die Abdrücke der Zapfen und kann dort bohren.

Skizzen Platten von oben

Die Abmessungen der Platten von oben. Die (in Fahrtrichtung) hinterste Platte wird erst ganz am Schluss (wenn die Verstärkungsleiste darunter angebracht ist) an die Rundung der Heckklappe angepasst. Empfohlenes Material ist 12 mm Multiplex (Birke), oder zur Not für sehr sparsame auch 12 mm Kiefernsperrholz.

Stütze Loch

Die Abmessungen der Kiste, die den Unterbau bildet, sind dieser Skizze zu entnehmen. Lesehilfe: die beiden Seitenwände sind 775 x 300 mm groß, das Querschott 976 x 300 mm. Material ist 12 mm Sperrholz. Das weniger stabile, aber günstigere Pappelsperrholz ist hierfür ausreichend.

Skizzen Platten von oben

Die Kiste von unten. Die Platten werden mit Winkelverbindern und Schrauben (4x12 Halbrundkopf) verbunden. An die Kante zwischen Rückwand (in Fahrtrichtung gesehen vorne) und der darüber liegenden Platte (die mit 240 mm Länge) wurde stattdessen eine Dachlatte geleimt. Man könnte dort auch Winkelverbinder verwenden. Notwendig sind jedoch die 2 anderen Verstärkungsleisten. Eine der Verstärkungsleisten ist unter dem hintersten (in Fahrtrichtung gesehen) Stangenscharnier angebracht, idealerweise mittig, sodass sie unter beiden Platten liegt (siehe auch Skizze). Sie wird auf einer Seite, zur Kisten hin, verleimt. Diese Leiste entlastet das Stangenscharnier, indem sie im zugeklappten Zustand Kräfte aufnimmt, und verhindert, dass das Scharnier nach längerem Gebrauch ausleiert. Zudem kann man für dieses Scharnier längere Schrauben verwenden. Eine 12 mm dicke Leiste, z.B. ein Reststück von einer Platte, ist hierfür ausreichend. Eine dickere Leiste würde nur den Stauraum unnötig verkleinern.

Stütze Loch

Die Kiste von oben im ausgebauten Zustand. Unter das hinterste (in Fahrtrichtung) Brett (in normaler Position der Deckel) wurde ganz hinten eine Verstärkungsleiste angeleimt (die Schrauben sind nur zur Montage beim Leimen angebracht, Schrauben alleine wären nicht stabil genug). Diese Leiste ist aus Stabilitätsgründen notwendig, wenn man sich hinten im Kofferraum auf die Kante setzen will, was beim Ein- und Aussteigen oder auch sonst mal der Fall sein kann.

Ein Holzleiste (z.B. Dachlatte) ist als Stütze im Alltag praktisch, damit man zum Ein- und Ausladen, z.B. von Getränkekisten, beide Hände freihat.